Sonsbecker Irdenware restauriert

Sonsbecker Irdenware restauriert

Am Sonntag, 13. Mai 2018, wird um 11:00 Uhr  in der Gommanschen Mühle in Sonsbeck in einer kleinen Präsentation die Dauerausstellung von Niederrheinischer Irdenware um drei restaurierte Fundstücke von einheimischen Töpfern erweitert. Bisher waren in der Keramikausstellung der Mühle Exponate zu sehen, die eine Sammlung mit Niederrheinischen Töpferwaren darstellte, aus Sonsbeck waren Repliken von Prunkschüsseln und ein Kinderservice aus der Werkstatt des letzten Sonsbecker Töpfers J. Nobis aber keine orginale Gebrauchskeramik ausgestellt. Für den Verein für Denkmalpflege ist es aber wichtig, erstmals auch „normale“ Sonsbecker Gebrauchskeramik ausstellen zu können, da Sonsbeck zwar der größte Töpferort am Niederrhein mit 23 Brennöfen im Stadtgebiet gewesen ist, aber Gebrauchskeramik aus dieser Zeit bisher nicht vorhanden war. So traf es sich gut, dass ein aufmerksamer Sonsbecker Bürger im vergangenen Jahr bei Baumaßnahmen auf einem Grundstück, von dem er wusste, dass dort die Werkstatt des letzten Sonsbecker Töpfers  Nobis gelegen war, die Gelegenheit wahrnahm und mit Genehmigung des Eigentümers auf diesem Grundstück grub. So fand er eine Reihe von Scherben, die er minutiös über mehrere Monate versuchte zusammen zu führen. Schließlich sprach er den Verein an und zeigte seine Funde. „Er hat zwar große Freude an der puzzlemäßigen Arbeit im Winter gehabt, um die Scherben zusammmen zu setzen,“ sagte Heinz-Peter Kamps, Vorsitzender des Vereins, „aber letztlich war er richtigerweise der Auffassung, diese Funde auch der Nachwelt zu erhalten, und hat sie daher unserem Verein für das Keramikmuseum zur Verfügung gestellt.“ Einige der Puzzlearbeiten haben dazu geführt, dass tatsächlich zwei Schüsseln und ein Krug aus diesen Scherben dank der finanziellen Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse am Niederrhein restauriert werden konnten und nunmehr die Ausstellung ergänzen. „Da auf den Scherben das Entstehungsjahr 1700 festgestellt wurde und der Fundort ja auch bekannt ist, weiß man, dass diese Arbeiten in der Werkstatt des Töpfers Koppers erstellt wurde,“ ergänzte H.-P. Kamps. Bei der Präsentation wird Dr. Michael Knieriem ein paar erläuternde Worte zur Sonsbecker Töpfergeschichte sprechen, die im übrigen 500 Jahre nachgewiesen ist.