03 ehemaliger jüdischer Friedhof

Ehemaliger jüdischer Friedhof

Ein jüdischer Friedhof wurde erstmalig 1734 und dann wieder 1778 erwähnt. Er wurde bis um 1834 genutzt. Danach wurde ein zweiter Friedhof an der Xantener Straße in Betrieb genommen, der heute noch als „Jüdischer Friedhof“ bekannt ist.

Der Name Friedhof geht übrigens nicht auf das Wort „Frieden„, sondern auf die alt- und mittelhochdeutschen Wörter „frithof“ oder „vrithof“ zurück, was für „umfriedeter Platz“ steht. Das Gedankengut der Reformation sorgte in seiner Folge ab dem 17. Jahrhundert dafür, dass nicht nur die Begräbnisse in den Kirchen, sondern auch die Begräbnisse innerhalb der Stadtmauern nach und nach abgeschafft wurden. In dieser Zeit gab es eine Vielzahl aufgeregter, pseudowissenschaftlicher Abhandlungen, Aufrufe und bedrohliche Erfahrungsberichte, die im Blick auf Fragen der Hygiene, Grundwasserbelastung und Gesundheitsgefahren die Begräbnispraxis in den Orten und Städten problematisierten und zu überwinden suchten.

Eigentlich erst im 19. Jahrhundert war es allgemein üblich geworden, Friedhöfe grundsätzlich außerhalb der Stadtmauern anzusiedeln. Man wollte damit auch das Platzproblem in den Griff bekommen.

Der ältere jüdische Friedhof lag zwischen der historischen Stadtmauer und dem ersten Wallgraben im Bereich der heutigen Filderstraße, mit der er teilweise überbaut worden ist. Der Begräbnisplatz wurde seit dem 18. Jh. bis 1834 belegt.

Noch in den 1920er Jahren war im Bewusstsein der Bevölkerung verankert, dass es sich bei dem Areal um einen jüdischen Friedhof handelte, der sich damals allerdings schon als grasbestandene Gartenfläche präsentiert und häufig als Kinderspielplatz genutzt wurde. Die Grabmale waren allerdings schon damals verschwunden.