04 Alttorplatz

Alttorplatz

Der Alttorplatz alde poerte erinnert an das alte Tor der Stadtmauer, das am südlichen Ende der Hochstraße erbaut und 1426 erstmals erwähnt wurde.

Die Stadtmauer hatte 8 Türme, die allerdings erst später in den schriftlichen Quellen nachweisbar sind, aber wohl auch im 15. Jahrhundert gleichzeitig mit der Stadtmauer entstanden sind. In der Pforte war eine Kapelle bzw. eine Kapellennische, in der ein Kruzifix hing. Hier wohnte der „Portier‘“ mit seiner Familie. 1781 musste die Alte Pforte abgetragen werden, weil sie baufällig war.

An der Ecke Filderstraße/Hochstraße finden sich angedeutete Nachbildungen der Grundmauern der Stadtbefestigung.

Der Grundriss der Stadtanlage und das Straßensystem erfolgten planmäßig wie das der übrigen klevischen Gründungsstädte, dem der lippischen Gründungsstädte vergleichbar und in den Niederlanden z.B. Elburg und Vianen. Die alte Römerstraße (= Hochstraße) bildete die Mittelachse der Stadt, parallel dazu wurde westlich und östlich in jeweils gleichen Abständen eine Längsstraße angelegt (heute: Herrenstraße und Kloster- und Frankenorthstraße). An den südlichen und nördlichen Enden der Hochstraße verbanden Querstraßen die drei Längsstraßen und stellten die Verbindung zu den Stadttoren her.

Die planmäßige Stadtanlage erleichterte nach dem 2. Weltkrieg mit den großen Schäden an den Gebäuden den Wiederaufbau. In den 1950er Jahren erfolgte eine weitere Siedlungsverdichtung durch die Bereiche Zur Licht und Gartenstraße/Taubenweg. Ab den 1960er Jahren wurden weitere Baugebiete erschlossen: Fasanenstraße, Meisenweg, Kiwittweg und das Baugebiet In der Huf.

Westlich des Stadttores ist heute der Fußweg „An de Stadtbleik“ zu finden. Hier legten die Frauen nach der großen Wäsche die frisch gewaschenen Wäschestücke auf die Wiesen an der Ley, um sie in der Sonne bleichen zu lassen. Aber auch die Weber bleichten hier nach der Fertigung und der ersten Wäsche ihre Waren.