05 Ley

Die Ley

Die Ley ist kein natürlicher Bach, sondern das Ergebnis einer durch die Klever Grafen zwischen 1280 und 1350 veranlassten Trockenlegung der großen Bruchgebiete im Großraum Sonsbeck. (Binnenkolonisierung)

Weite Strecken der bisher siedlungsfeindlichen ausgedehnten Sumpf- und Bruchländereien wurden nach umfangreichen Vermessungs-, Rodungs- und Kultivierungsmaßnahmen entwässert. Das war vor allem dadurch gelungen, dass die Bruchgebiete durch lange, schnurgerade und parallel verlaufende Abzugsgräben unter den Bezeichnungen Weteringe, Fleut, Ley oder Leitgräben dauerhaft trocken gelegt wurden.

Die Hauptgräben, die das Wasser an Bäche und Flüsse weitergaben, waren zusätzlich durch Deiche und Schleusen gegen Hochwasser gesichert. Nur so ließ sich damals der Spiegel des Grundwassers dauerhaft senken. Letztendlich wurde der Sonsbecker Raum entweder in den Rhein oder in die Maas entwässert.

Auf diese Weise wurden allein im Großraum Sonsbeck rund 3.000 klevische Morgen Acker- und Weideland neu gewonnen. Die anliegenden Pächter waren gehalten, die Weteringe zweimal jährlich zu reinigen und von jedem wasserhemmenden Pflanzenwuchs zu befreien. Mitten in der Phase der Bruchkolonisierung erhielt Sonsbeck 1320 die Stadtrechte.

Von dieser mittelalterlichen ingenieur-technischen Leistung profitieren Sonsbeck und seine Umgebung noch heute.

In der Karte erkennt man, dass die Ley gleichzeitig dem Sonsbecker Stadtgrabensystem, das vor der Stadtmauer als Schutzgraben angelegt war, das nötige Wasser zuführte.