11 Mauer

Auf der Mauer

1990 wurde das neue Rathaus im Ensemble mit der 1988 erbauten Begegnungsstätte (Kastell) eröffnet. Das Kastell war Anbau an der ehemaligen zweiklassigen evangelischen Volksschule (heute: Haus an der Mühle). Diese Schule war auf den Fundamenten der Burg der Grafen von Kleve in 1930 in der Nachbarschaft der Gommanschen Mühle erbaut worden. Nach dem Neubau der evangelischen Schule 1966 (heute: Johann – Hinrich – Wichern – Grundschule) am Taubenweg wurde dieses Gebäude u.a. als Sitzungsraum für den Gemeinderat genutzt.

Die Gommansche Mühle wurde 1840 auf dem Gelände der ehemaligen Burg errichtet und beinhaltet heute im Obergeschoß eine Sammlung niederrheinischer Irdenwaren und dient im Erdgeschoß u.a. als Hochzeitsraum. (s. 12).

Bei der Bebauung des Baugebiets „Vollmühle“ konnte als Abschluss des historischen Bereichs Herrenstraße und dem Neubaubereich mit Dorferneuerungsmitteln aus dem Amt für Agrarordnung der Bereich „Auf der Mauer“ als Grünanlage gestaltet und errichtet werden. Hier wurde der historische Verlauf von Stadtmauer und Stadtgraben nachgebildet. Darin enthalten sind auch in Erinnerung an eine große Pestepidemie, die Sonsbeck 1635/36 heimgesucht hatte – die groete stierff -, ein Pesthäuschen, obwohl das pesthuiß tatsächlich wohl vor dem Neutor gelegen war und mit dem Leprosenhaus (domus leprosorum) identisch sein wird.

Von der alten Stadtmauer gibt es heute keine Originalfundamente mehr zu sehen, die letzten Reste wurden 1967 bei der damaligen katholischen St. Michaels – Schule (heutige S´Grootens – Schule) abgetragen.

1965

Erkennbar ist die Stadtmauer noch auf der östlichen Seite von Sonsbeck an der Straße „Grüner Weg“, die östlichen liegenden Gärten liegen im Bereich des Stadtgrabens, das ist erkennbar daran, dass sie tiefer als der Weg liegen.

Der gesamte Bereich von der Straße und Grünanlage „Auf der Mauer“ bis zum Neutorplatz kann als Kernzelle des historischen Sonsbecks angesehen werden, das mit der Errichtung der Pfarre Sonsbeck durch Erzbischof Adolf I. von Köln im Jahre 1203 entstanden ist. Die alte Pfarrkirche war die Catharinenkirche, die heutige Gerbernuskapelle. Im Jahre 1320 bekam es dann durch den Grafen Dietrich IX. von Kleve die Stadtrechte verliehen. Im Bereich Rathaus/Kastell/Haus an der Mühle und Gommansche Mühle befand sich die Burg der klevischen Grafen bzw. Herzöge.