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Jüdischer Friedhof

Östlich der Xantener Straße, ehemals auf freiem Feld gelegen, befindet sich die rechteckige von einer Hainbuchenhecke umgebene 292 qm große Friedhofsanlage mit Grabsteinen überwiegend aus Sandstein. Die erhaltenen Grabsteine datieren von 1844 bis 1937. Als letztes Zeugnis einer kleinen jüdischen Gemeinde in Sonsbeck, die der nationalsozialistischen Vernichtung zum Opfer fiel, ist die Anlage für die Geschichte der Menschen und der Gemeinde Sonsbeck bedeutend. An ihrer Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen, insbesondere orts- und religionsgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse. Es sind 33 Grabmale erhalten.

Die jüdische Gemeinde in Sonsbeck ist seit dem frühen 19. Jahrhundert nachgewiesen. Sonsbeck war eine Filialgemeinde der Synagogengemeinde Alpen. Ab 1931 war die Sonsbecker jüdische Gemeinde direkt an Alpen angeschlossen.

Die Gemeindegröße betrug 1815 29 Mitglieder, die in 1816 auf 43 Mitglieder anstieg. 1880 gab es 57 jüdische Mitbürger/-innen. 1932 lebten noch 8 Juden in Sonsbeck. Der älteste Grabstein datiert aus 1844, als letzter wurde hier Alex Hartog (geb. 11.12.1886, gest. 21.02.1937) bestattet. Albert Marcus (geb. 11.04.1883 in Sonsbeck) und seine Ehefrau Rika geb. Lazarus (geb. 07.02.1891), die bis in die Nazi – Zeit in Sonsbeck geblieben waren, wurden in das Ghetto Riga deportiert und dort ermordet.

In Sonsbeck gab es spätestens 1843 einen angemieteten Betraum, der um 1900 aufgegeben wurde. An dem Haus mit dem Betraum an der Hochstraße 31 hat der Verein für Denkmalpflege e.V. eine Gedenktafel angebracht.