Der VfD

Motto des Vereins: Ohne Beschäftigung mit der Vergangenheit kann es keine Zukunft geben (Zitat von Theodor Heuss)

 Vereinsgeschichte

Zu Beginn der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts überlegten Sonsbecker Bürger, wie man es bewerkstelligen könne, den Toten der Weltkriege ein Ehrenmal zu errichten, das von der gesamten Sonsbecker Bevölkerung getragen wurde. Außerdem diskutierte man über den Standort dieses Ehrenmals. Hierbei sollte keine Verherrlichung des Krieges erfolgen, sondern im Gegenteil an die Schrecken von Krieg und Gewalt durch die Betroffenheit der Sonsbecker Familien erinnert werden.

So trafen sich am 24. Januar 1983 im Lokal Bergmann einige Sonsbecker Bürger, um einen Verein zu gründen, der zunächst diesem Anliegen nachkam und sich danach weiteren Zielen aus der Heimatgeschichte widmen sollte. Die Anwesenden, die spontan der vorgelegten Satzung zustimmten und durch ihre Unterschrift Mitglied des neuen Vereins „Verein für Denkmalpflege e.V.“ wurden, unter ihnen die beiden ehemaligen Sonsbecker Gemeindedirektoren Bernhard Roßhoff und Herbert Veltkamp und der damalige Bürgermeister Theodor Verhoeven, wählten Heinrich Kerstgens zum Vorsitzenden, Schriftführer wurde Heinz-Peter Kamps, und zum Kassenwart wurde Franz Holbeck bestimmt. Weitere Gründungsmitglieder waren Margret Zaloudek und Georg Weber.

Ehrenmal_Sonsbeck

Ehrenmal Sonsbeck

Das erste Ziel, die Errichtung eines Ehrenmals, wurde mit der feierlichen Einsegnung am 13. November 1987 am Volkstrauertag erreicht. Man hatte es geschafft, die gesamten Kosten von ca. 50.000,- DM über Spenden der Bürger, Vereine, Bruderschaften und der örtlichen Bankinstitute aufzubringen. Dies war nur dadurch möglich geworden, weil die Sonsbecker Bevölkerung sehr intensiv Anteil nahm an dem Projekt und alle Familien ihre zivilen Toten und die Gefallenen im Krieg benannten und deren Namen, insgesamt 318 Tote, auch auf dem Denkmal erschienen.

Ehrenmal Sonsbeck

Ehrenmal Sonsbeck

„Weil der Hass größer war als die Liebe“ ist ein Teil des Sinnspruches, der auf dem Ehrenmal eingraviert wurde. Es besteht aus Basalt-Lava-Platten und hat eine Größe von acht mal vier Metern. Die Namen der getöteten Sonsbecker Bürgerinnen und Bürger sind in Stein gehauen. Das Werk wurde auf dem bestehenden Ehrenfriedhof mit den Gräbern von in der Nähe von Sonsbeck gefundenen toten Soldaten eingebunden. Man hatte in der Standortfrage und in der Gestaltung sich der fachkundigen Mithilfe von Herrn Dr. Bölke vom Verein für Friedhof und Denkmal aus Kassel beraten lassen. Die ausführende Firma war der ortsansässige Steinmetzbetrieb van Huet & Weber.

Gommansche_Muehle

Gommansche Mühle

Nachdem nun der erste Auftrag an die Bevölkerung abgeliefert war, fand man als nächste Aufgabe die zukünftige Nutzung der renovierten Gommanschen Mühle. So lautete eine Überschrift in den örtlichen Zeitungen „Bald eine Heimatstube in der Gommanschen Mühle?“. Auch hier war wieder Geldsammeln angesagt, denn für die arme Gemeinde Sonsbeck als Ausgleichstockgemeinde war für Ausgaben außerhalb ihrer Pflichtaufgaben kein Raum im kommunalen Haushalt. Und hier stand ein Betrag von 100.000,- DM für die innere Renovierung der Mühle im Raum. Zum Glück sagte der Heimat- und Verkehrsverein seine ideelle und finanzielle Unterstützung für die Realisierung dieses Projektes zu. So konnte nach vielen Vordiskussionen der Verein am 5. Juli 1990 einen Antrag auf Gewährung von Landesmitteln aus der Städtebauförderung des Landes stellen.

Die Eröffnung der Heimatstube als „kulturhistorische Begegnungsstätte“ fand dann am 24. Mai 1992 statt. Hier fanden nun Prunkteller ihre Heimat, die die Kulturstiftung der Sparkasse Moers dem Verein als Dauerleihgaben zur Verfügung stellten, nachdem sie von dem Töpfer Kippes aus Vernum nach den Originalen, die im Original in Museen ausgestellt sind, nachgebildet worden waren. Des Weiteren werden seitdem im Obergeschoss der Mühle verschiedene Irdenwaren ausgestellt, die der Verein im Laufe der Jahre zusammengetragen hatte und die an die Vergangenheit Sonsbecks als bedeutenden Töpferort am Niederrhein erinnern. Die Gesamtkosten von insgesamt 100.000,- DM waren zur Hälfte vom Land NRW und zur anderen Hälfte vom Verein zusammengetragen worden, auch hier wieder dank der Unterstützung aus der Sonsbecker Bevölkerung.

Seitdem ist der Verein für Denkmalpflege e.V. faktischer Mieter der Mühle und versucht immer wieder mehr oder weniger erfolgreich durch eigene Aktionen und Veranstaltungen aber auch durch Bereitstellen für andere Vereine und Gruppierungen die Mühle in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen.