Tafel 1

Geologischer Wanderweg – Station 1

Aus der weiten, offenen niederrheinischen Flussland-schaft erhebt sich zwischen Krefeld und Nijmegen eine flache Hügelkette, die als Nieder-rheinischer Höhenzug bezeichnet wird. Ein Teilstück dieses Höhenzuges ist die „Sonsbecker Schweiz“. Der Dürsberg mit seinem Aussichtsturm – 100 m über dem Meeresspiegel auf der obersten Plattform – zählt zu den höchsten Erhebungen des niederrheinischen Höhenrückens.
Wie dieser Höhenzug entstand, woher die ihn aufbauenden Erdschichten stammen und welche geologischen Schichten im tieferen Untergrund verborgen sind, will der 1,5 km lange geologische Wanderweg zum Aussichtsturm des Dürsbergs in sechs Text- und Grafiktafeln aufzeigen.Im tieferen Untergrund von Sonsbeck, mehr als 3 000 m unter unseren Füßen, dürften Gesteine vorkommen, die vor etwa 550 Millionen Jahren, zu Beginn des Erdaltertums, in einem Meer abgelagert wurden. Am Ende dieser Epoche, vor etwa 300 Millionen Jahren, wuchsen hier in dieser Region riesige Sumpfwälder. Aus den Mooren dieser abgestorbenen Wälder entwickelte sich später die Steinkohle.
Danach, vor etwa 250 Millionen Jahren, entstand am Niederrhein eine Meereslagune, in der bei sehr heißem Klima durch Verdunsten des Meerwassers Salz ausgeschieden wurde, das heute im Steinsalzbergwerk Borth bei Wesel in ca. 800 m Tiefe als wertvolles Steinsalz abgebaut wird.
Der geologische Wanderweg beginnt in der Erdneuzeit, genauer gesagt in der Periode des Tertiärs, die vor etwa 70 Millionen Jahren begann. Zu dieser Zeit war das Gebiet um Sonsbeck von einem tropischen Meer bedeckt. Häufig werden bei Brunnenbohrungen die Schichten angetroffen, die am Boden des Tertiär-Meeres abgelagert wurden. Es ist ein grünlicher, sandig-toniger Schlamm mit vielgestaltigen Meeresmuscheln und Schnecken.

Im Jahre 1986 wurde von Mitarbeitern des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen bei Bodenuntersuchungen in einer Sandgrube am Gochfortzberg in Kevelaer-Kervenheim in diesen ehemaligen Meeresablagerungen das Skelett eines 10 Millionen Jahre alten Wals gefunden.

Das original Walskelett befindet sich heute im Dienstgebäude des Geologischen Dienstes in der De-Greiff-Straße 195 in Krefeld und ist dort während der Dienstzeiten zu besichtigen. Ein Abguss des Fundes ist im Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte Kevelaer ausgestellt.