Tafel 3

Die Vergletscherung Europas während der Eiszeit
Station 3

Die Vergletscherung Europas

Am Ende der Tertiär-Zeit, vor etwa 2,5 Millionen Jahren, hatte sich die Nordsee endgültig aus der Niederrheinischen Bucht zurückgezogen.

Das Klima verschlechterte sich mehr und mehr. Die Temperaturen waren unter heutige Werte gesunken. Das Eiszeitalter (Quartär) hatte begonnen. Niederschlagsreiche nordatlantische Luftmassen ließen in Skandinavien Firnschneefelder von bis heute nicht mehr bekannten Ausmaßen entstehen.

Schließlich breitete sich das nun ca. 3000 m mächtige Eis unter seinem eigenen Gewicht wie ein gewaltiger Eiskuchen über Nordeuropa aus. Während des Eiszeitalters schoben sich die Inlandeismassen mindestens dreimal bis weit nach Mitteleuropa vor.

In wärmeren Klimaphasen zogen sie sich wieder vollständig zurück. Klima, Pflanzen- und Tierwelt dieser so genannten Warmzeiten entsprachen etwa den heutigen Verhältnissen. Die Warmzeiten dauerten etwa 15 000 Jahre im Gegensatz zu den so genannten Kaltzeiten, die bis zu 90 000 Jahre anhalten konnten, aber immer wieder von kleineren Wärmeschwankungen unterbrochen wurden.

Auf seinem Weg von Skandinavien an den Niederrhein schürfte das Eis über den Untergrund und nahm große Blöcke, aber auch Material sämtlicher anderer Korngrößen in sich auf. Schmolz das Eis, blieb alles Material dort zurück. So finden sich viele kubikmetergroße Blöcke – so genannte Findlinge – die von Skandinavien bis an den Niederrhein transportiert wurden.